Stottern ist eine Sprachstörung, die den normalen Fluss der Rede unterbricht. Menschen die stottern, wissen genau was sie sagen wollen, können sich aber nicht normal mitteilen. Dieses Verhalten kann zu Verständigungsschwierigkeiten innerhalb eines Gesprächs führen. Stottern führt mitunter zu einem geringen Selbstwertgefühl, geringem Selbstvertrauen und sogar Angst.Stottern tritt häufig bei kleinen Kindern auf und verschwindet im Laufe der Entwicklung, nahezu vollständig. Allerdings gibt es auch Fälle, in welchen Betroffene auch bis ins Erwachsenenalter vom Stottern betroffen sind. Interessanterweise kann stottern auch erst im Erwachsenenalter zum ersten Mal in Erscheinung treten. Stottern wird oft durch Stress und/ oder Angst verschärft. In diesen Fällen stellt die angewandte Hypnotherapie, neben zahlreichen anderen Therapiemethoden wie beispielsweise die Sprachtherapie, eine erfolgreiche Behandlungsmethode dar.Erfahren Sie nachfolgend mehr über das Stottern bei Kindern und das Stottern bei Erwachsenen sowie die gängigen Behandlungsmethoden.
Stottern, die Sprachstörung
Es gibt viele verschiedene Sprachstörungen, welche die Kommunikation mit anderen schwierig machen. Stottern zählt zu den häufigsten bisher bekannten Sprachstörungen und wird auch als stammeln bezeichnet.Stottern kann sich in mehreren Sprachstörungsfeldern äußern. Während einige Betroffen den ersten Teil eines Wortes nicht richtig aussprechen können – wie beispielsweise „b-b-b-Buch“ –, halten andere Betroffene einen Ton über einen längeren Zeitraum – wie beispielsweise „Buuuuuuuuch“. Für viele Betroffene ist es schwierig zwischen der Art des Sprachstörungsfeldes zu unterscheiden, denn stottern kann von Person zu Person variieren.Stottern geht nicht selten mit anderen Problemen – wie beispielsweise Augenzucken, Kopfzucken oder Zucke im Gesicht – einher.Viele Betroffene berichten, dass das Stottern schlimmer wird, wenn sie aufgeregt, gestresst, müde oder unter Druck stehen. Wenn Betroffen beispielsweise in eine beunruhigende Situation gebracht werden kann sich das Stottern verstärken. Stottern ist die körperliche Reaktion auf Gefühle, welche sich im Übrigen hervorragend mittels der angewandten Hypnotherapie behandeln lassen.Es ist zudem sehr interessant, dass viele Betroffene des Stotterns von diesen Problemen nicht berichten, wenn sie singen, mit sich selbst sprechen oder mit vertrauten Personen sprechen. Man geht davon aus, dass diese Eigenschaften auf die Reduzierung von Stress zurückzuführen sind.
Stottern – Durch was wird es verursacht?
Die Ursache des Stotterns ist komplex und zeigt sich mitunter in vielfältiger Art und Weise. Experten auf diesem Gebiet gehen davon aus, dass das Stottern durch eine Kombination nachfolgend benannter Faktoren begünstigt wird.
Genetik – Die Forschung zeigt, dass circa 60 Prozent der Betroffenen ein Mitglied im engeren Familienkreis haben, welches ebenso vom Stottern betroffen ist.
Andere Sprachschwierigkeiten – Betroffene, welche auch von anderen Sprachschwierigkeiten betroffen sind, sind anfälliger für das Stottern.
Schnelle Sprechgeschwindigkeit – Betroffene, die sehr schnell sprechen, neigen eher zum Stottern.
Unterschiede im Gehirn – Studien zeigen, dass bei Betroffenen häufig verschiedene Bereiche des Gehirns verändert sind.
Stottern bei Kindern
Das Stottern zeigt sich bei Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren. Dies ist das Alter, in denen Kinder das Sprechen lernen. Das Stottern bei Kindern kann für Wochen oder gar über Monate andauern. Häufig wachsen Kinder aus dem Stottern heraus.Wird das Stottern elementarer und verschlimmert es sich, ist es ratsam diesbezüglich bei einem Arzt vorstellig zu werden. Ist Ihr Kind bereits im schulfähigen Alter, kann sich das Stottern zu stammeln umwandeln. Diese Symptome können zur Angst vor dem Sprechen führen und mitunter für andere Kinder Anlass zum Mobbing sein.Sollte dies der Fall sein, empfiehlt sich zunächst ein Gespräch mit dem verantwortlichen Lehrer. Das Mobbing muss gestoppt werden. Da Kindern das Stottern in der Regel sehr peinlich ist, kann die Angst vor dem Sprechen verschlimmert werden.Sollte Ihr Kind vom Stottern betroffen sein, sollten Sie folgende Techniken anwenden:
- Sprechen Sie spaßig und entspannt, verlangen Sie nicht, dass Ihr Kind sofort „perfekt“ mit Ihnen kommuniziert
- Vermeiden Sie ständiges korrigieren oder das Ausüben von Kritik, denn nur so können Sie Ihr Kind selbstbewusster machen
- Versuchen Sie, nicht zu viele Fragen auf einmal zu stellen, denn Kinder neigen dazu frei zu sprechen, wenn sie ihre eigenen Ideen auszudrücken dürfen
- Verzichten Sie darauf, dass Ihr Kind Ihnen laut vorliest oder vor Ihnen eine Rede hält, denn Kinder fühlen sich diesbezüglich schnell gestresst oder bloßgestellt
- Halten Sie Ihr Zuhause so ruhig wie möglich, denn eine entspannte Atmosphäre fördert den entspannten Zustand des Geistes
- Sprechen Sie langsam und deutlich, wenn Sie zu Ihrem Kind sprechen, denn Kinder imitieren häufig den Sprachstil Ihrer Eltern
- Akzeptieren Sie Ihr Kind wie es ist, denn das gibt Ihrem Kind Sicherheit und das Gefühl von Akzeptanz
- Vermitteln Sie Ihrem Kind Ruhe und Gelassenheit, denn das signalisiert Ihrem Kind, dass es sich entspannt fühlen kann und keinerlei Ängste entwickeln muss
Wer seinem Kind vermittelt, dass das Stottern „falsch“ oder „schlecht“ ist, sorgt dafür, dass die Sprachprobleme sich mitunter verstärken. Das Beste was Sie als betroffener Elternteil für Ihr Kind tun können, ist Ihrem Kind das Gefühl von Sicherheit und Akzeptanz zu vermitteln. Pflege und Fürsorge sind in diesem Fall besonders hilfreich.
Stottern bei Erwachsenen
Reicht das Stottern bis ins Erwachsenenalter, kann dies zu Stress, Angst und zu einem geringen Selbstwertgefühl führen. In einigen Fällen tritt das Stottern auch erst im Erwachsenenalter auf. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Neurologisches TraumaDas neurologische Trauma gilt als eine der häufigsten Ursachen für das Stottern bei Erwachsenen. Als ursächlich für neurologische Traumata gelten Schlaganfall, Kopfverletzungen jeglicher Art, Alzheimer und/ oder Parkinson. Da ein neurologisches Trauma körperlicher Natur ist, ist eine medizinische Intervention und/ oder Sprachtherapie in der Regel erforderlich.
ArzneimittelreaktionIn einigen Fällen kann ein Stottern als Folge einer Reaktion auf bestimmte Arzneimittel auftreten. Bestimmte Medikamente führen beispielsweise zu Veränderungen der Sprache. Ist dies bei Ihnen der Fall, sollten Sie schnellst möglich einen Arzt kontaktieren.
Stress und/ oder ein einschneidendes EreignisEin Ereignis oder eine Reihe von aufeinanderfolgenden Ereignissen, welche Sie belasten, können dazu führen, dass man stottert. Diese Form des Stotterns, wird häufig als psychogenes stottern bezeichnet. Als belastendes Ereignis kann eine gescheiterte Beziehung oder Trauer in maßgeblich sein. Eine Stressreaktion könnte auch durch einen Unfall oder ein anderes Trauma erfolgen.In vielen Fällen lässt sich diese Form des Stotterns selbst korrigieren und verschwindet, sobald sich der Stress und/ oder die Angst löst. Diese besondere Form des Stotterns kann von einer angewandten Hypnotherapie profitieren, da sie Ihnen hilft den damit verbundenen Stress und/ oder die damit verbundene Angst zu überwinden.
Wiederauftreten des Stotterns aus der KindheitWie wir bereits erwähnt ist das Stottern bei Kindern relativ häufig. In einigen Fällen kann das Kind aus seinem kindlichen stottern herauswachsen, während es im Erwachsenenalter plötzlich wieder auftritt.Wenn ein Kind stottert, ist es möglich, dass das Kind bestimmte Worte oder bestimmte Sprechsituationen – bewusst oder unbewusst – vermeidet. Für Außenstehende wirkt dies, als wäre die Phase des Stotterns überwunden. Die Methode des Vermeidens kann im späteren Leben nicht immer gewahrt werden, wodurch das Stottern wieder in Erscheinung tritt.
Andere UrsachenManchmal tritt das Stottern auch erst im Erwachsenenalter auf. Oftmals ohne ersichtlichen Grund. In diesen Fällen ist es wichtig, die notwendigen Untersuchungen von dem Arzt Ihres Vertrauens untersuchen zu lassen und mögliche Behandlungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Der Umgang während der Arbeit, wenn man stottert
Stottern kann als Behinderung unter Berücksichtigung des Gleichstellungsgesetzes in Betracht gezogen werden. Dies bedeutet, dass es rechtswidrig ist, wenn Ihr Arbeitgeber Sie aufgrund Ihres Stotterns diskriminiert. Es kann jedoch sehr hilfreich sein, wenn Sie Ihre Sprachstörung mit Ihrem Arbeitgeber besprechen. Gegebenenfalls ist es notwendig entsprechende Anpassungen bezüglich Ihres Arbeitsalltags vorzunehmen.
Anpassungen, welche Ihr Arbeitgeber Ihnen einräumen könnte:- Mehr Zeit für mündlich erforderliche Aktivitäten (Interviews, Präsentationen etc.)
- Fokussierung auf schriftliche Arbeit
- Ausreichend viel Zeit, um Sie in Sitzungen oder Meetings sprechen zu lassen und anzuhören
- Alternative Vereinbarungen verhandeln, beispielsweise Anrufe von anderen Mitarbeitern annehmen zu lassen
Die Behandlung des Stotterns
Wenn Sie sich Sorgen um Ihre Sprechgewohnheiten und Sprachgewohnheiten machen, sollten Sie den Arzt Ihres Vertrauens kontaktieren. Zunächst wird Ihr Arzt überprüfen, ob Sie in der Lage sind ausreichend gut zu hören. Im weiteren Verlauf wird die Ursache des Stotterns ermittelt. Sobald die Ursache festgestellt worden ist, wird Ihr Arzt Ihnen mögliche Behandlungsmöglichkeiten erklären.Die häufigste Form in der Behandlung von stottern ist eine ausgeprägte Sprech- und Sprachtherapie. Ein Sprachtherapeut ist ein Experte im Bereich von Sprachstörungen – wie beispielsweise stottern. Während zunächst ermittelt wird worauf sich Ihre Sprachschwierigkeiten im Einzelnen beziehen, wird im zweiten Schritt ein individueller Behandlungsplan erstellt. Sehr wahrscheinlich wird dieser, spezielle Übungen zur freien Rede beinhalten.Die für Sie passenden Übungen, hängen von der Art des Stotterns ab und sind von Mensch zu Mensch individuell verschieden. Viele Therapeuten kontrollieren während der durchgeführten Übungen Ihren Sprachgebrauch und sind in der Lage mögliche Fehler sofort zu korrigieren.Weiterhin wird ein Sprachtherapeut viel Wert darauflegen, dass Sie ein natürliches Sprachmuster aufbauen. Das wird Sie lehren langsam und bewusst zu sprechen.Für viele Betroffene eignet sich die angewandte Hypnotherapie im Vorfeld der Sprachtherapiebehandlung zur Bekämpfung von Stress, Angst oder einem geringen Selbstwertgefühl. Auch die kognitive Verhaltenstherapie kann in die Behandlung des Stotterns mit guten Erfolgen eingebunden werden.
Die angewandte Hypnotherapie gegen das Stottern
Zur effektiven Behandlung Betroffener wird zunächst die Behandlung der körperlichen Ursachen empfohlen. Ist der Auslöser allerdings psychosomatisch bedingt, kann die angewandte Hypnotherapie unglaublich hilfreich sein.
Stottern und Angst
Viele Betroffene verlieren an Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, wenn sie stottern. Dieser Umstand ist nicht selten mit einer großen Angst und Scham verbunden.Dieses Gefühl zeigt sich bereits in früher Kindheit, denn das Stottern wird nicht selten mit etwas „Schlechtem“ verbunden oder als „falsch“ interpretiert. Dieses erlernte und zumeist tief verwurzelte negative Verhalten wird durch das Unterbewusstsein in den Muskeln (bekannt als Muskelgedächtnis) gespeichert, was wiederum dazu führt, dass sich das Stottern verschlimmert. Die angewandte Hypnotherapie kann die Angst vor dem Stottern reduzieren.Ist die Angst auf ein Minimum reduziert, fällt auch das Sprechen leichter.
Stottern und die geringe Selbstachtung
Eine häufige Nebenerscheinung des Stotterns ist ein geringes Selbstwertgefühl. Dies kann sich aufgrund von Mobbing bilden oder dem Wissen, dass das Stottern „nicht normal“ ist. Die angewandte Hypnotherapie kann in diesem Fall helfen, die negativen Denkmuster in positive Denkmuster zu verändern.Im Laufe der Zeit kann sich – durch die angewandte Hypnotherapie – Ihr Selbstwertgefühl nachhaltig verbessern.
Stottern und Ereignisse aus der Vergangenheit
Wenn Sie glauben, dass Ihr Stottern auf ein belastendes Ereignis zurückgeführt werden kann, kann die angewandte Hypnotherapie eine gute Möglichkeit in der Behandlung des Stotterns darstellen. Hypnotherapie kann die Ursache Ihres Stotterns definieren und möglicherweise zur Lösung Ihres Problems beitragen. Besonders hilfreich ist Hypnotherapie, wenn Sie feststellen, dass bestimmte Situationen und/ oder Menschen Ihr stottern verschlimmern.
Stottern und Stress
Viele Betroffene haben das Empfinden, dass das Stottern schlimmer wird, wenn sie sich gestresst fühlen. Hypnotherapie ist eine wirksame Methode in der Behandlung von Stress. Ihr Hypnotherapeut wird Sie zunächst in einen Zustand tiefster Entspannung versetzen um mit Ihrem Unterbewusstsein zu kommunizieren.Die angewandte Hypnotherapie lässt sich wunderbar mit Selbsthypnose und zahlreichen Entspannungstechniken, welche ebenso dem Stressabbau dienen, kombinieren.
Stottern und die Auslöser
Bei einigen Betroffenen wird das Stottern durch etwas ausgelöst. Zu diesen Auslösern können Situationen, Umgebungen oder auch bestimmte Personen zählen.Wie bei allen Krankheiten und deren Behandlungsmethoden gilt auch beim Stottern, dass es wichtig ist, herauszufinden was für Sie individuell funktioniert und was für Sie der Schlüssel zur Lösung Ihres Problems ist. Nicht jeder Mensch ist gleich.