Zwänge und Obsessionen sind häufig in Gruppen definiert und sind auch unter dem Begriff Zwangsstörung zusammengefasst. Man nimmt an, dass rund 2-3% der Bevölkerung dafür prädestiniert ist Zwänge oder Obsessionen im Laufe Ihres Lebens zu entwickeln. Spricht man von Obsessionen ist die zwanghafte Besessenheit von einer Sache oder einer Tätigkeit gemeint.Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass Zwangsstörungen zu den Top 10 Krankheiten zählen, welche in ihrem Krankheitsbild nicht selten zum Verlust des monatlichen Einkommens und zu einer verminderten Lebensqualität führen.Viele Menschen die an Zwangsstörungen leiden sind sehr gut darin ihren gesundheitlich bedenklichen Zustand vor anderen zu verbergen. Häufig ist es ihnen peinlich aufgrund einer ausgeprägten Zwangsstörung professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zwangsstörungen, wie der Name es bereits verrät, besteht aus einem Zwang und einer damit einhergehenden Störung.
Besessenheit/ Obsessionen
Störungen können aufdringliche und wiederkehrende Gedanken, Ideen oder Impulse sein. Sie können beunruhigend, abstoßend, obszön oder blasphemisch sein. Diese Gedanken, Ideen oder Impulse sind nicht freiwillig herbeigeführt und bringen oftmals das Unterbewusstsein des Leidenden zum Ausdruck.Das Gefühl der Besessenheit in Bezug auf Keime und/oder Schmutz, permanent nagender Zweifel, Angst vor sexuellen Gedanken oder die Angst vor Dingen, dass diese nicht sicher sind oder nicht in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet sind, bestimmt mitunter das Leben eines Zwangspatienten.Die meisten Menschen haben hin und wieder obsessionale Gedankengänge, das ist nicht weiter bedenklich. Es ist allerdings bedenklich, wenn diese Gedankengänge regelmäßig auftreten und sogar den normalen Alltag stören. Auch wenn obsessionale Gedankengänge die täglichen Abläufe stören oder zwischenmenschliche Beziehungen prägen, sollte man sich Hilfe suchen.
Zwänge
Zwänge sind Aktionen, in welchen sich betroffene Personen gezwungen fühlen bestimmte Handlungen auszuführen, um die Angst vor einem bestimmten möglicherweise eintretenden Ereignis zu reduzieren. Diese Zwänge werden kontinuierlich wiederholt, oftmals ohne aktives Bewusstsein und ohne darüber nachzudenken. Die Ausführung dieser Zwänge erfolgt zumeist vollautomatisch.
Gute Beispiele für Zwänge sind beispielsweise:- das übermäßige Waschen und/oder Reinigen
- das Zählen und/ oder berühren von Gegenständen
- das Horten von materiellen Gütern
- die stetige und/ oder unaufhörlichen Nachkontrolle Dinge bereits erledigt zu haben
- das wiederholen bestimmter Wörter oder Phrasen
- das durchführen von rituellen Verhaltensweisen
Die Forschung in diesem Bereich belegt, dass Zwänge und Obsessionen in der Regel bereits in der frühen Kindheit oder Jungend entstehen. Die Symptome können kommen und gehen. Sie können sich zudem im Laufe der Zeit verschlimmern oder verbessern.Einige Betroffene weisen Obsessionen auf, welche nicht von physischen äußeren Zwängen abhängig sind. Andere hingegen weisen ausgeprägte Formen von Angststörungen auf oder sind begleitet von Depressionen. Auch können Störungen dieser Art durch Drogen- oder Alkoholmissbrauch verursacht werden.
Die Symptome einer Zwangsstörung
- Permanent unerwünschte Gedanken
- Chronische Besorgnis
- Obsessionen durch Keime und/ oder Schmutz
- Obsessionen durch Ordnung, zählen und/ oder Zahlen
- Reizbarkeit
- Konzentrationsverlust
- Schlafstörungen
Zwangsstörungen und ihre Ursache
Die genaue Ursache von Zwängen und Obsessionen ist nicht bekannt. Die Forschung geht mittlerweile davon aus, dass es eine Reihe von Faktoren gibt, welche das Auftreten von Zwangsstörungen beeinflussen können. Dazu zählen im Einzelnen:
- Das Fehlen des Serotonins im Gehirn
- Genetisch oder erblich bedingt
- Einige Persönlichkeitstypen mit der Neigung zur Zwangsstörung
- Obwohl Stress nicht zu Zwangsstörungen führt, kann ein belastendes Ereignis bei manchen Menschen eine solche auslösen
Die Behandlung von Zwangsstörungen
Die medikamentöse Therapie und kognitive Verhaltenstherapie zählen zu den gängigsten Methoden zur Behandlung von Zwangsstörungen. Eine Kombination beider Behandlungsmethoden ist häufig ein wirksames Behandlungsverfahren.Die angewandte Hypnotherapie (Psychotherapie mit Hypnose) kann auch wirksam sein und darauf abzielen, die Ursache einer ausgeprägten Zwangsstörung zu lokalisieren. Als äußerst wirksam gilt die angewandte Hypnotherapie auch im Zusammenhang mit einer zugrundeliegenden Angst, Zwangsgedanken oder Zwangshandlung.